Erschienen am: 1764755742

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Gerhard Mercator schuf eine Weltkarte in Herzform

Der 1512 in der Grafschaft Flandern geborene Gerhard Mercator (1512-1594) gilt als bedeutendster Geograph der Neuzeit. Seine Karten und Globen prägen bis heute den Blick auf die Welt. Zudem war Gerhard Mercator als Kosmograph, Theologe und Philosoph von großer Bedeutung. Mercator war auch der Erste, der den Begriff „Atlas“ für ein geographisches Kartenwerk einführte. Die Bezeichnung ist seither ein feststehender Begriff für alle Kartensammelwerke. Weltkarten in der von ihm entworfenen sogenannten „Mercator-Projektion“ waren bis zum Aufkommen des GPS für die Navigation in der See- und Luftfahrt unverzichtbar.

Die Weltkarte von 1538 gilt als eines der frühesten Werke Mercators. Er verwendete hierfür eine sehr spezielle herzförmige Projektion, die auf eine Vorlage des französischen Mathematikers und Kartographen Oronce Finé (1494-1555) zurückging. Die Projektion in Herzform war im 16. Jahrhundert weit verbreitet und wurde z.B. auch von dem flämischen Kartographen Abraham Ortelius (1527-1598) genutzt.

Mercators Karte bezeichnet erstmals Nord- und Südamerika einheitlich als Doppelkontinent „America“. Die herzförmige Weltkarte erschien 1538 als Einblattdruck, sie wurde in Kupfer gestochen und wies die Maße 54,5 x 35,5 Zentimeter auf. Die Karte verkaufte sich damals gut und langanhaltend. Heute sind von dieser besonderen Karte jedoch nur noch zwei Exemplare erhalten, die in der New York Public Library und in der University of Wisconsin-Milwaukee aufbewahrt werden.